
Die Brustatmung kann zu Panikattacken beitragen, indem sie die Sauerstoffaufnahme erhöht und den Kohlendioxidgehalt senkt, was körperliche Reaktionen auslöst, die der Körper als bedrohlich wahrnimmt. Dies kann wiederum Angst, schnelle Atmung und einen Teufelskreis sich steigernder Panikgefühle auslösen. Bei manchen Menschen führt dies zu der Angst, sichere Orte zu verlassen, was sich zu einer Agoraphobie entwickeln kann.
Menschen, die mit der Brust atmen, haben ein höheres Risiko, Panikattacken zu erleiden. Dies liegt hauptsächlich an zwei Faktoren. Erstens ziehen die Brustmuskeln mehr Luft in die Lungen. Zweitens tritt die Brustatmung häufiger auf als die Bauchatmung, was zu schnelleren Atemzügen und einer erhöhten Sauerstoffkonzentration im Blut führt. Wenn der Sauerstoffgehalt stark ansteigt, kann der Körper mit Unwohlsein, Schwindel oder dem Gefühl, unter hohem Druck zu stehen, reagieren.
Dieser erhöhte Sauerstoffgehalt aktiviert den "Kampf- oder Flucht"-Mechanismus des Körpers – eine Reaktion, die normalerweise dazu dient, Bedrohungen zu bewältigen. Bei echter Gefahr ist es die Hauptaufgabe des Körpers, sauerstoffreiches Blut in die Muskeln zu pumpen, um eine schnelle Flucht oder Verteidigung zu ermöglichen. Doch bei der Brustatmung geschieht dieser Prozess ohne eine tatsächliche Bedrohung, was zu einer physiologischen Bereitschaft zur Flucht oder Verteidigung führt. Gleichzeitig sinkt der Kohlendioxidgehalt im Blut, was typische Symptome einer Panikattacke auslösen kann – etwa Schwindel, Herzklopfen und Atemnot.
Diese körperlichen Veränderungen machen uns stärker auf unsere Reaktionen aufmerksam, was die Angst verstärken und zu noch schnellerer Atmung führen kann. Dadurch entsteht ein Teufelskreis, in dem sich die Panik weiter steigert. Für manche Menschen ist dieser Prozess besonders problematisch und erhöht das Risiko wiederkehrender Panikattacken.
Allerdings ist die Brustatmung nur einer von mehreren Faktoren. Im Kern hängt eine Panikattacke davon ab, wie wir körperliche Signale, unsere Gedanken und Emotionen interpretieren. Die intensive Angst während einer Attacke kann so überwältigend sein, dass sie die Panik weiter antreibt. Dies führt oft zu einer schnelleren und flacheren Atmung, wodurch sich die Symptome verschlimmern und das Gefühl entsteht, die Kontrolle zu verlieren.
In vielen Fällen versuchen Menschen mit Panikattacken, Orte oder Situationen zu vermeiden, an denen sie bereits eine Attacke erlebt haben. Dieses Vermeidungsverhalten kann sich zu Agoraphobie entwickeln – der Angst, sich an Orten aufzuhalten, an denen Hilfe schwer erreichbar scheint. Das DSM-5, das diagnostische Handbuch für psychische Störungen, hebt hervor, dass Agoraphobie oft zusammen mit einer Panikstörung auftritt.
Hasan Durna
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